Let it be – Oder warum Du die Erlaubnis hast, zu tun, was Du willst

VipassanaKennst Du das Gefühl, wenn Du Dir einfach absolut sicher bist, dass Du eine bestimmte Sache unbedingt machen musst? Dass kein Weg daran vorbei führt? Und Du alle Hebel in Bewegung setzt, um es zu erreichen? Wenn sich das „müssen“ sogar gut anfühlt?

Während dieser Artikel erscheint, bin ich gerade auf dem Weg nach Triebel ins Vipassana-Meditationszentrum Dhamma Dvāra, um die Vipassana-Meditation zu lernen. Zehn Tage Schweigen und Meditieren steht auf dem Programm und mein Blog macht eine kleine Pause.

Und ich habe keine rationale Erklärung dafür, warum ich das mache. Mein Bauchgefühl sagt mir: „Das musst Du machen!“ Und das „müssen“ fühlt sich wirklich gut an. Eine rationale Erklärung ist für mich absolut überflüssig.

Kein Kontakt zur Außenwelt

Ein Freund von mir hat das schon mehrmals gemacht und als er mir nach dem ersten Mal davon erzählt hat, war mir sofort klar, dass ich das auch mal erfahren werde. Selber Schuld, dass er jetzt seinen Geburtstag ohne mich feiern darf. 😉 Denn ich kann nicht dabei sein und ihm nicht gratulieren. Ich habe während dieser zehn Tage keinen Kontakt zur Außenwelt.

Mein Ex-Freund meinte dazu nur, dass er wirklich froh ist, mit mir nicht mehr zusammen zu sein (wir verstehen uns prima), weil ich immer so schräge Sachen mache. Ja, ich probiere gerne Neues aus und habe das Gefühl, dass das genau das ist, was mir gut tut. Nicht dass mir langweilig ist. Ich mache einfach nur gerne neue Erfahrungen.

„Zehn Tage schweigen! Das würde ich niemals aushalten!“, sagte neulich eine Freundin zu mir. Ich weiß auch noch nicht, wie sich das anfühlt. Und ich lasse mich überraschen.

Die Tatsache, dass ich dort täglich mehr als zehn Stunden sitzen muss und weder lesen noch schreiben darf – Bücher sind nicht erlaubt – bereitet mir viel eher ein klein wenig Stress. Kein Sport, kein Yoga, keine Smoothies, keine Nüsse, kein Matcha-Tee, kein iPhone, kein Facebook, kein Kontakt zu meinem Mann! Das wird mit Sicherheit das schwerste sein. Wir hatten, seit wir zusammen sind, an jedem Tag Kontakt. Und wenn es nur die „Gute-Nacht“-SMS war. Und auch das werde ich alles überstehen. Denn ich will diese Erfahrung machen.

Die Erfahrung der anderen

Es gibt unzählige Bücher über die Vipassana-Meditation und ich habe auch eins gekauft. Allerdings fühlt es sich für mich besser an, es vorher nicht zu lesen. Denn was nützt es mir, wenn ich vorher weiß, wie es jemand anderem dort ergangen ist? Ich will doch die Erfahrung machen und nicht „Wissen“ mitbringen und dann die ganze Zeit erwarten, dass mir eventuell genau das gleiche passiert.

Egal, ob es um Entscheidungen zwischen mehreren Möglichkeiten geht oder einfach darum, Dinge zu tun, die andere Leute vielleicht schräg finden. Dein Bauchgefühl, Deine Intuition wird Dir immer sagen, was das richtige für Dich ist. Wenn Du lernst, nach innen zu gehen und auf Deine innere Stimme zu hören.

Ja, in den nächsten zehn Tagen werde ich auch viel nach innen gehen. Ganz bei mir sein. Alle Antworten werden dann von innen kommen. Nichts im Außen wird relevant für mich sein.

Kurz zusammengefasst lernen die Schüler bei der Vipassana-Meditation

  • den Geist zu beruhigen
  • die Dinge zu beobachten und Gleichmut zu entwickeln
  • liebevolle Güte und Wohlwollen gegenüber allen Wesen

Gleichmut. Die Dinge beobachten. Sie nicht werten. Sie so stehen oder geschehen lassen, wie sie sind.

Egal, ob jemand anderes so handelt, wie Du es vielleicht nicht für richtig hältst. Oder ob jemand anderes über Dein Verhalten urteilt oder Dich von etwas abhalten möchte. Let it be … Menschen, die Dich von Deinen Träumen abhalten wollen, haben sicherlich einen Grund dafür. Manchmal sind sie neidisch, manchmal sorgen sie sich einfach nur um Dich und wollen Dich schützen. Jedenfalls haben die wahren Gründe nichts mit Dir zu tun.


„Verschwende Deine Zeit nicht mit Erklärungen, die Menschen hören sowieso nur das, was sie hören wollen.“

Paulo Coelho


Du hast die Erlaubnis und es ist sogar Dein Geburtsrecht, zu tun und zu lassen, was Du willst. Deine unbewussten Blockaden, die Dir dabei nicht dienlich sind, brauchst Du nicht mehr.

Meine innere Stimme, die gerade in den letzten Tagen versucht hat, mich von dieser „schrägen Erfahrung“ abzuhalten, war definitiv mein Verstand. Denn aus verschiedenen Gründen habe ich zur Zeit einfach unglaublich viel zu tun. Und es würde mir nicht schaden, die Zeit zu nutzen, um einige Dinge zu erledigen. UND ICH FAHRE TROTZDEM!

Dazu fällt mir gleich noch ein Sprichwort ein und jetzt reicht es auch wieder mit Sprichwörtern.


„Du solltest jeden Tag 20 Minuten in Meditation sitzen – es sei denn, Du bist zu beschäftigt; dann solltest Du eine Stunde lang sitzen.“

Alte Zen-Weisheit


Ja, mein Umfeld hat sich ein wenig verändert, seit ich mich verändert habe. Anfangs hatte ich Angst davor, dass bestimmte Menschen mich nicht mehr verstehen würden oder mit mir nichts mehr zu tun haben wollen. Und es gibt tatsächlich Menschen, die das alles überhaupt nicht verstehen können. Und das ist OK. Das ist nicht nur OK, das ist sogar gut. Denn schließlich darf auch jeder selbst entscheiden, was er gut findet und was nicht.

Wenn Du lernst, auf Dein Herz zu hören und die Dinge zu tun, die Dir wichtig sind und die Dir Spaß machen, wird sich Dein Umfeld eventuell verändern.

Und wenn Du Deinem Herzen folgst, bist Du außerdem ein authentisches Vorbild für viele andere Menschen, die durch Dich lernen können, wie sich ein schöneres Leben anfühlt.

Und die Menschen, denen Du wirklich am Herzen liegst, werden Deine Veränderung beobachten und sich für Dich freuen!

Als ich letzte Woche einem Freund davon geschrieben habe und erwähnt habe, dass ich gespannt bin, was da wohl mit mir passiert, kam von ihm diese Antwort: „Beim Schweigen wird Dir bewusst werden, dass Du ganz bei Dir sein musst, um wirklich wirken zu können und wahrgenommen zu werden. Denn nur, wenn Du ganz bei Dir, im Jetzt bist, ohne Gedanken im Kopf, die Dich ablenken, schwingst Du im Takt mit Mutter Erde und dem Kosmos. Und dann erhöht sich auch Deine Schwingung, weil Du bereit dafür bist.“

Diesen schönen Worten möchte ich nichts mehr hinzufügen.

Hab eine schöne Zeit!

Lebe wie Du willst! Vertraue Deiner Intuition! Alles ist eins!

Alles Liebe für Dich

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